Familien in Sozialwohnungen

Projekt 1: Familien, die in Sozialwohnungen leben

Ende April 2016. Das orthodoxe Osterfest findet dieses Jahr am 01. Mai statt. Viele Familien geht es nicht gut. Sagen wir es besser: sie haben fast nichts zu essen und sind auf Hilfe angewiesen.
Durch den Kontakt, den wir mit dem Initiatoren-Team der „Wand der Gutmütigkeit“ haben, lernten wir die Vorsitzende des Handarbeits- und Künstler-Vereins in Heraklion, Frau Maria Sotiropoulou, kennen.

In diesen drei Tagen vor Ostern veranstaltete man einen Basar, dessen Erlös den bedürftigen Menschen zugute kommen sollte. Teilnehmer waren ausschließlich Mitglieder dieses Vereins. Sehr viele, wie auch Maria, arbeitslos.

Maria berichtete uns daraufhin von diesen Menschen:

von  Maria P. Sie ist gerade 51 Jahre alt und sieht aus wie eine Siebzigjährige. Ihr Ehemann ist arbeitslos und Alkoholiker. Minderjährige Kinder leben im Haushalt und sie hat lediglich eine Putzstelle einmal in der Woche bei einem alten Herrn gefunden. So beträgt das Monatseinkommen der Familie exakt 100 Euro.

Nikos L., arbeitslos seit letzten Februar, seine Frau seit Januar. Früher arbeitete sie als technische Zeichnerin in einem Architekturbüro. Sie leben in der Arbeitersiedlung Kazamba und haben zwei Kinder. Ihr monatliches Einkommen beträgt 300 Euro.

Der Mann von Rena S. hat die Familie verlassen und sie lebt mit ihren zwei Kinder in der umgebauten früheren Leichenschauhalle von Heraklion. Sie arbeitet bei einem Putzdienst, hat jedoch die letzen drei Monaten keinen Lohn erhalten.

Das sind nur drei von zwanzig Familien deren Schicksale und Namen man uns gab und für die wir versuchten, ein etwas angenehmeres Osterfest zu gestalten.

Da unser Freund Vassilis T. bei einem Großhändler tätig ist, bekamen wir die Möglichkeit, Grundnahrungsmittel zum Einkaufspreis des Großhändlers zu bekommen. Darunter Nudeln, Reis, Bohnen und Linsen.

Den zwanzig Familien wurde durch den Mitgliedsbeitrag, die eingegangenen Spenden und den Erlös unseres Buches „Kreta mit allen Sinnen“ ermöglicht, für einige Tage, wenigstens was die Nahrung anbelangt, menschlicher zu leben.

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Juli 2016: Nachdem wir Ende April zum orthodoxen Osterfest zwanzig bedürftigen Familien mit Lebensmittel etwas Freude bereiten konnten, haben wir dieses Mal wiederum eine Palette mit Nudeln, Reis, Bohnen und Linsen zum Großhandelspreis erwerben können und mit lieben Freunden an gut fünfundzwanzig Familien, die fast alle in der Sozialbausiedlung in Heraklion leben, verteilt. Wir trafen Rena S. wieder, die unter Tränen die ausgesuchten Lebensmittel mit nach Hause nahm. Kostas K. konnte ich nicht wieder erkennen, er ist in den letzten drei Monaten sichtlich gealtert. So viele Einzelschicksale, die wir hier nicht alle erzählen können.
Unsere Freundin Maria S. half uns bei der Verteilung, wobei wir die einzelne Tüten verpackt hatten, uns dann aber die Ausgabe der Tüten Maria überließen. Die Würde dieser Menschen ist uns sehr wichtig. Aus diesem Grund haben wir hier auch keine vollständigen Namen angegeben und die folgenden Bilder sind ohne Gesichter fotografiert.
Diesen Familien wurde durch den Mitgliedsbeitrag, die eingegangenen Spenden und den Erlös unseres Buches „Kreta mit allen Sinnen“ ermöglicht, einige erträgliche Mahlzeiten zu sich zu nehmen.

Danke an alle Freunde und Helfer!

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